Trump und Putin 2

Dekrete, Dekrete …

Ach wie gut, dass niemend weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß …

Jonas strahlend:

   »Clara hör zu, noch’n Gedicht:

Das Rumpelstilzchen gerne stampft

und macht im Oval Office Dampf

Per Dekret wird gleich mal losregiert

Da läuft der Laden wie geschmiert

Was Trump da tut, ist ja nicht neu

Im Wahlkampf sagt‘ er’s ohne Scheu

Der Mann ist schnell und rigoros

Die Welt schaut zu, ist fassungslos

Nur Putin geht im Wald spazier’n

Und denkt – aha – so geht regier’n!«

   »Jonas, genial! Du entwickelst dich zum satirischen Literaten! Aber mit dem Krimi hat das jetzt gar nichts mehr zu tun.«

  »Wieso? Indirekt schon, denn dort gibt es ja jede Menge witziger Dialoge … Z. B. den, mit den Stühl …«

   »Halt! Sei still! Verrat nichts … Die Leute sollen sich den Krimi kaufen.«

Mehr von Clara und Jonas

Gut zu Wissen

Trump und Putin

Ach wie gut, dass niemend weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß …

Clara fuchtelt mit der Zeitung vor Jonas‘ Nase rum:

   »Sag mal Jonas, das ist doch unglaublich, was da geschrieben wird über die erste Pressekonferenz von Donald Trump als designierter Präsident! So was hat’s doch noch nie gegeben!«

   »Nöö, mag sein, ich schau gar nicht mehr hin.«

   »Du sollst nicht irgendwo nicht hinschaun, sondern mir zuhören!! Die Situation ist verflixt ernst! Der Weltfrieden steht auf dem Spiel und du sagst nur …  nööö!«

   »Ach weißt du Clara, es führt dazu, dass man die Dinge auch mal satirisch sieht. Und dazu ist mir gestern Abend ein kleines Gedicht eingefallen. Willst du’s hören?«

   Clara ganz gespannt: »Ja natürlich!«

   »Ehrlich?? Also gut, pass auf:

„Trump und Putin spazier’n im Wald

dann plötzlich macht der Putin halt

und sagt: Du bist schon viel zu alt

Du musst’s nicht machen mit Gewalt

Ich nehm das Szepter in die Hand

die Welt fahr Ich dann an die Wand

So sind wir beide aus dem Schneider

zerreißen sollen sich die Neider.“«

   »Jonas, du bist genial! Wie kommst du denn auf so etwas!?«

   »Einfach so!«

   »Den Text müssen wir uns schützen lassen.«

   »Wir stellen ihn auf die Website, dann ist er automatisch geschützt.«

   »Das glaub ich nicht! Und wieso auf die Website? Das hat doch mit unserem Krimi nichts zu tun.«

   »Aber oho! … Sehr wohl! … Wer hat uns denn diesen Trump beschert? … Der russische Geheimdienst doch wohl! Und wer hat alle Welt seit Jahren vor den Machenschaften dieses Geheimdienstes und seines obersten Dienstherren gewarnt!?«

   »Joe Moser! … du hast ja recht! Besonders im letzten Kapitel des Krimis, da weist du auf das russische Spionageprogramm ‚Sorm‘ hin.«

   »Joe Moser wusste alles, ich hab’s nur nachgeplappert!«

Mehr von Clara und Jonas

Gut zu Wissen

 

Wirtschaftsspionage

Wirtschaftsspionage

Clara umarmt Jonas liebevoll:

   »Jonas, ich finde du stellst dein Wissen viel zu sehr unter den Scheffel.«

   »Sooo?! Soll ich jetzt stolz sein auf mein Wissen oder beleidigt über den Scheffel?

   »Hanswurst, nimm mich einfach mal ernst! Wenn ich dir schon ein Kompliment mache.«

   »Sooo, ein Kompliment?«

   »Das Thema Wirtschaftsspionage kursiert ja täglich in allen Medien und deine Warnungen und Vorhersagen treffen nun wirklich fast alle zu.«

   »Sooo? … Welche denn?«

   »Du warnst ja seit Monaten, dass es fünf vor zwölf ist und das BSI (Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik) die Wirtschaftsspionage zu seinem wichtigsten Thema machen muss. Der neue Präsident hat das wohl jetzt kapiert. Er spricht von 560 Millionen Schadprogrammen, täglich kommen 380000 neue hinzu!! Du hast vor einigen Wochen behauptet, dass die halbe Milliarde überschritten sei und in wenigen Jahren die Milliarde, mit desaströsen Folgen, vor allem für die kleineren und mittelgroßen Unternehmen.«

   »Ja, das stimmt, die mittelständischen Unternehmen sind mit ihrem teils weltweit führendem Know-how die große Wirtschaftskraft in unserem Land und Wegbereiter für unseren Wohlstand. Und wegen ihres Know-hows sind sie Ziel der übelsten Cyberattacken aus aller Welt. Und das Schlimme daran ist: Die IT-Sicherheit wird immer noch unterschätzt, die Firmen sind naiv, Datenklau oder Erpressung kann schlimmstenfalls zur Insolvenz führen. Deshalb ist es so wichtig, dass das BSI als zentrale Behörde das Thema Informations- und Cybersicherheit mit Hochdruck verfolgt, ins Bewusstsein rückt und die Firmen unterstützt«

   »Welche Rolle spielt dabei der BND?«

   »Natürlich ebenfalls eine ganz wichtige! Neben der Bekämpfung der Industrie- und Wirtschaftsspionage geht es auch darum, unsere Infrastruktur zu schützen: Energieversorgung, Wasserversorgung, Verkehr, Transport. Auch wenn es die Bevölkerung nicht gerne sieht, die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten, vor allem mit denen der USA ist eminent wichtig und muss erweitert werden.«

Clara nachdenklich:

   »Sicherheit vor Datenschutz, oder Datenschutz vor Sicherheit? Mir jedenfalls ist die Sicherheit wichtiger!«

   »Ja, ja, wir beide gehören da in unserem Land einer Minderheit an. Übrigens Joe, Joe Moser, der Security-Experte Im Krimi „Im Zeichen der Zwillinge“, hat schon vor vielen Jahren vor Cyberattacken gewarnt und Unternehmen gegen Spionage beraten. Er behauptete, es trieben damals – so vor fünf, sechs Jahren – schon 100 Millionen Schadprogramme alleine in der Welt der Windows-Programme ihr Unwesen.«

Clara lachend:

  »Er war halt ein Genie, aber du bist ja vielleicht auch eins?!«

 

Mehr von Clara und Jonas

Gut zu Wissen

 

 

Hoffnungsschimmer 2

Ein Lebenszeichen von Joe? (2)

Fortsetzung

   »Clara, du erinnerst dich an Nelly?«

   »Na klar, sie ist im Krimi die beste Freundin von Patricia und hat von Joe die beiden Hotels in Fort Myers übernommen. Powerfrau, obendrein noch sehr attraktiv.«
   Stimmt, denkt sich Jonas, lässt sich aber nichts anmerken. Clara reagiert manchmal eifersüchtig.
   »Sie hat doch schon vor 2 Jahren bei dir angeklopft, ob du sie mal auf einem deiner Business Trips besuchen kannst.«
   »Ja genau. Hat sich damals aber nicht ergeben. War dir, glaube ich ganz recht so, denn ich hätte dich nicht mitnehmen können.«
   »Ich geb’s ehrlich zu. Wer weiß, was sie im Schilde führte. Was hat sie jetzt damit zu tun, dass du meinst, es gäbe einen Hoffnungsschimmer, dass Joe noch am Leben ist?«
   »Sie hat mir über Umwege eine Nachricht zukommen lassen.«
   »Na und? Was steht da drin?«
  »Offensichtlich hat sie in der Zwischenzeit auch das Celebration Hotel in Naples gekauft und renoviert.«
   »Ganz im Sinn von Patricia. Sie würde sich für Nelly freuen, hätte sie das noch erleben dürfen. Aber was hat das mit Joe zu tun?«
   »Nelly fragt durch die Blume an, ob ich nicht auf meinem nächsten Business Trip einen Stopp im Celebration einlegen könnte.«
   »Nach 2 Jahren noch mal!? Sie weiß also gar nicht, dass du gekündigt hast.«
   »Nein, weiß sie nicht. Aber deshalb könnte ich sie ja trotzdem aufsuchen.«
    Claras Miene gerät etwas in Schieflage:
   »Aha! Wozu das denn? Ich hab’s noch nicht geschnallt, was das mit Joe zu tun hat?«
   »Ja, es scheint etwas schwammig, gerade deshalb möchte ich der Sache nachgehen.«
  »Etwas schwammig!? Und deshalb eine Reise in die USA machen? Ich glaub du spinnst!«
   Wenn Jonas noch jünger wäre, hätte er jetzt wohl einen roten Kopf bekommen. Nein! Selbstbewusst reagiert er nun trotzig:
   »So ein Quatsch! Ich bin felsenfest überzeugt, dass sie eine wichtige Message hat, die sie aber aus gutem Grund nicht über den Äther kommunizieren will.«
  »Mensch Jonas, rede doch endlich Klartext. Was heißt denn ‚Nachricht über Umwege‘ und was teilt Nelly denn konkret mit, verdammt noch mal??«
   »Nelly hat einen Brief an Claudia Pichler geschrieben. In Englisch natürlich. Mit einer Anfrage zu einer seltenen Krankheit, Details weiß ich nicht, interessieren mich auch nicht, das Ganze ist eh nur ein Vorwand.«
    Clara verwundert:
  »Langsam, langsam, eins nach dem anderen. An Claudia, die Cousine von Joe? Die Internistin mit der Praxis in Kolbermoor?«
    »Ganz genau!«
    »Wieso meinst du, dass die Anfrage nur ein Vorwand ist?«
   »Nelly lässt in diesem Brief einen Gruß an mich ausrichten und fragt an, ob ich nicht mal bei einem Business Trip einen Abstecher nach Naples machen und mir das renovierte Celebration Hotel ansehen möchte.«
   »Da magst du dich zwar gebauchpinselt fühlen, aber einen Hoffnungsschimmer für Joe kann ich beim besten Willen nicht erkennen.«
   »Bei dem Brief an Claudia gibt es noch einen wesentlichen Hinweis!«
   »So? Welchen denn?«
  »Das DATUM! Nelly hat als Datum nicht das aktuelle angegeben, sondern den 9.6.1960!«
   »Komisch, was soll das bedeuten?«
   »Der 9.6.1960 … das ist das Geburtsdatum von Joe!«
Clara und Jonas schweigen eine Weile, blicken sich dann ernst, aber auch hoffnungsvoll in die Augen. Sie haben verstanden!

Mehr von Clara und Jonas

Gut zu Wissen

Hoffnungsschimmer 1

Ein Lebenszeichen von Joe? (1)

   »Jonas, was soll das, du bist jetzt 3 Monate raus aus deinem Job und beschäftigst dich fast ausschließlich mit diesen langweiligen Schachpartien ehemaliger Großmeister! Wie soll das denn weitergehen??«   

   »Ruhe! … Ich brauch jetzt erst mal Abstand zu diesem einseitigen Technologie-Quatsch, der mich jahrzehntelang genervt hat.«

   Clara verärgert:

   »Diese albernen Schachpartien sind trottelig und noch viel einseitiger!«

   »Clara, darf ich dich daran erinnern, dass ich vorgeschlagen habe, auf diese Inseln in der Karibik und anschließend nach Panama City zu fliegen. Aber du hast das rigoros abgelehnt.«

   »Ich weiß gar nicht mehr, worum es eigentlich ging. Wenn schon auf Reisen, dann nach Spanien!«

   Jonas schluckt seinen Frust runter. Er hat keine Lust alles noch mal zu erklären. Also legt er ungeduldig nach:   

   »Es geht um diese Zwillingsinseln Saint Kitts und Navis, in deren Staat man sich einkaufen kann. Dann lässt man sich dort einen Pass ausstellen, der eine visafreie Einreise in mehr als 120 Nationen ermöglicht. Sollte Joe noch am Leben sein, wäre das hoch interessant für ihn. Er könnte mit anderer Identität unentdeckt um die halbe Welt reisen.«

   »Ach so … ja, wegen Joe.«

   Clara jetzt  nachdenklich:

   »… Joe Moser … er ist jetzt mehr als drei Jahre verschwunden, kurz nachdem Edward Snowden diese NSA-Geschichten aufgedeckt hatte … Obwohl er jahrelang von der NSA beobachtet wurde, warnte Joe immer viel mehr vor der Gefahr der russischen und chinesischen Geheimdienste.«

   Jonas nickt zustimmend:

   »Wie recht er doch hatte!«

   »Schon beeindruckend! Er wusste das alles schon vor 2013. Genie oder Hellseher?? Steht alles im Krimi, schwarz auf weiß!«

   »Weder noch. Joe hatte einfach ein unglaubliches Wissen über die Geheimdienste, auch über jene nicht-demokratischer Staaten, in denen keinerlei parlamentarische Kontrollen stattfinden. Er hat ja immer gewarnt, dass sie genau deshalb so gefährlich sind!« 

   »Warum berichten die Medien jetzt erst darüber?«

   »Bisher stand ja immer die NSA im Fokus der Berichterstattung. Es gibt eben keinen russischen und chinesischen Snowden, der die Presse über Jahre mit immer neuen Details versorgt. Jetzt haben sich aber die Cyberattacken vor allem mit dem offensichtlichen Eingriff in die amerikanische Präsidentschaftswahl so verdichtet, dass endlich Klartext geredet wird.«

   »Und jetzt noch der Hackerangriff auf Yahoo! Angeblich der größte Datenklau überhaupt. Stecken da auch die Russen dahinter?«

   »Was die Wahl in den USA anbetrifft, scheint sicher, dass die Angreifer mit staatlichem Hintergrund agieren. „Hackergruppen in der Nähe zu russischen oder chinesischen Geheimdiensten“, heißt es da, aber keiner kann konkrete Beweise und Namen nennen oder wagt eine Veröffentlichung.«

   Clara braust jetzt richtig auf:

   »Ja wie viele Beweise braucht es denn noch!? Die Attacke auf das IT-System des deutschen Bundestags vor über einem Jahr, mit gravierenden Folgen. Ich glaube, damals musste das gesamte System abgeschaltet und erneuert werden. Und es war doch klar, dass der russische Geheimdienst dahintersteckt. Oder vielleicht nicht?«

   Und Jonas ergänzt:

   »Erst vor einigen Wochen gab  es Versuche, Systeme der Parteien des Bundestages auszuspähen. Schwerpunkt bei den Linken. Dreimal darfst du raten, wer als Angreifer vermutet wird.«

   »Ja, ist schon klar. Was kommt als nächstes? Wüsste Joe, falls er noch am Leben wäre, mehr?«

   Die beiden verharren eine Weile sprachlos mit nachdenklichen Mienen. Plötzlich erhellt sich Jonas‘ Gesichtsausdruck:

   »Themawechsel. Es gibt einen winzigen Hoffnungsschimmer.«

   »Hoffnungsschimmer auf was? … Mach’s nicht so spannend!«

   »Dass Joe noch am Leben ist!«

   »Waaaas?? Wie kommst du denn darauf?«

Fortsetzung folgt