War for Talents 2

Fortsetzung:

… »Was stand denn drauf auf dem Fragebogen, was wollte er denn wissen?«, fragt Clara neugierig.
»Das ist wirklich amüsant! Es ist kaum zu glauben.«, grinst Jonas.
»Wollte er vielleicht wissen, welchen Vorstandsposten ihr für ihn vorgesehen habt!?«
»Aber nein, viel harmloser: Ob eine Arbeitszeit zwischen 9 und 18 Uhr grundsätzlich eingehalten werden könne und zu Kundeneinsetzen wolle er nicht verreisen. Ob sein Arbeitsplatz am Fenster sei und größer als 10 qm, aber er wolle nicht im Großraumbüro sitzen. Er möchte bei Gesprächen mit seinem Chef 50% Redezeit und die Rücksichtnahme der Firma auf seine persönlichen Belange.«
»Der hat sie doch nicht mehr alle«, ereifert sich Clara.
»Hör zu, es geht schon noch weiter: ob es Tennisplätze gäbe und einen Leseraum oder einen Raum zur Entspannung, und, und, und.«
»Ich glaube, du bindest mir wieder mal einen Bären auf!« bemerkt Clara kritisch.
»Nein, nein, ehrlich, jetzt kommt’s erst!.«
»Ach was!?«
»Dann war die Frage nach der Frauenquote und der Quote der ledigen Frauen. Nicht zu fassen! Auf meine Nachfrage meinte er, er sei noch ledig und eine gute Quote erhöhe seine Chancen eine Partnerin zu finden.«
Clara lacht herzlich und fragt: »Noch was in der Art?«
»Ob die Chefs von den Mitarbeitern gewählt und abgewählt werden können. Er meinte, er hätte schon von so manchem „Macho-Chef“ und skrupellosem „Loser-Typ“ gehört und er möchte nicht dauernd die Firma wechseln, nur weil so ein Idiot vor seiner Nase sitzt.«
»Dass Mitarbeiter ihre Chefs beurteilen, fände ich gar nicht schlecht, aber gleich abwählen!?«
Jonas stimmt zu: »Laut Umfragen sind bis zu 80% der Leute nicht mit ihrem Job zufrieden und bringen sich deswegen nicht voll ein. Häufig liegt das auch am Chef. Nein, abwählen geht nicht, das Unternehmen hat die Verantwortung und zuallererst, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben.«
»Bist du einer von den 80% wegen dem Bader?«

»Den Bader könnt ich manchmal auf den Mond schießen, aber andererseits muss ich auch zugeben, dass er als Vorstand anders handeln muss als ich es aus meiner Perspektive gerne hätte. Und er unterstützt mich ja auch häufig, wie gerade jetzt mit der Technologiebroschüre.«
»So, na ja!? Was machst du nun mit diesem dreisten Bewerber, stellst du den Typ ein?«
»Ich hätte gerne so ein – sagen wir – Experiment ausprobiert. Nein, das werden wir nicht machen. Das Ausschlusskriterium ist, dass er nicht zu Kunden fahren will. Beim Staat, meinte er, gäbe es jede Menge angenehme Jobs, da müsse er nicht dauernd unterwegs sein.«
»Na, der wird sich umschauen. Sesselfurzer!«, ergänzt Clara und freut sich, dass ihr dieser passende Ausdruck eingefallen ist.

Nach einer Weile: »Jonas, sag mal, was hat das Thema eigentlich mit unserem Krimi zu tun?«

»Gar nichts, außer dass „Im Zeichen der Zwillinge“ der Joe und der Jonas beste Freunde sind und so einen Typ niemals eingestellt hätten.«

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